RolfD
10.03.2016, 00:48
Hallo,
Ich hatte beim Einrichten meiner Platte im Gigablue+ (nachträglich eingebaut) doch einige Probleme.
Als HDMU Newbie, aber alter Linux Hase hatte ich gewisse Erwartungen an das MAT Admin Tool, leider funktioniert das Tool bei mir nicht wie gewünscht.
(anscheinend schlagen Aktionen z.B. fehl weil der Automounter versucht halb eingerichtete Platte zu mounten - es ist jedenfalls reproduzierbar)
Also habe ich mich auf die Suche im Forum nach Anleitungen gemacht, die zeigen wie man sowas über die Konsole einrichtet.
Dabei fand ich haufenweise halbfertige Anleitungen, die sich auf das nicht vorhandene fdisk bezogen oder den Vorgang nicht komplett beschreiben.
Daher eine Anleitung von mir.
Gewünscht war eine Swap Partition am Anfang der Platte mit 1GB Ram und eine Movie-Datenpartiton für den Rest.
Platte anklemmen, booten, per putty/ssh anmelden mit root,HDMU
Dann:
# parted /dev/sda
Dort eintippen:
mklabel msdos
Dies initialisiert eine Partitionstabelle. Verlassen von Parted mit
quit
Dann startet man:
# sfdisk /dev/sda
Mit den Zeilen:
,1G,S
,,L
write
legt man erst die Swap mit 1 GB an, dann den Rest für die Linux Partition, und schreibt die Daten auf Platte.
Will man 2 weitere Partitionen a 100GB, gibt man 2 mal ,100G,L an.. und dann ,,L für den Rest. So als Beispiel.
Mit parted /dev/sda und dem Befehl print kann man sich seine Partitionstabelle auch ansehen.
Nun werden mit:
# mkswap -L SWAPPART /dev/sda1
und
# mkfs.ext4 -L RECORD /dev/sda2
beide Partitionen formatiert und benannt. Ohne die besagten Namen tauchen die Partitionen als USB Disk /media/usb auf bzw. werden nicht als Swap gemountet. Mit dem Befehl
# tune2fs -L FOOBAR /dev/sdaX könnte man eine Partition auch wieder nach FOOBAR umbenennen und damit verhindern, das sie beim nächsten boot gemountet wird. Damit kann man seine Moviepartition ohne Datenverlust einfach auswechseln. Ist hier nicht gewünscht, daher das nur nebenbei.
Nun Box rebooten und erneut mit putty/ssh wie oben anmelden. Mit einem abschließendem
# mkdir /hdd/movie
ist die Einrichtung abgeschlossen. Das Ergebnis schaut nun z.b. so aus:
# parted /dev/sda
GNU Parted 3.1
Using /dev/sda
Welcome to GNU Parted! Type 'help' to view a list of commands.
(parted) print
Model: ATA TOSHIBA MQ01ABD0 (scsi)
Disk /dev/sda: 500GB
Sector size (logical/physical): 512B/4096B
Partition Table: msdos
Disk Flags:
Number Start End Size Type File system Flags
1 1049kB 1075MB 1074MB primary linux-swap(v1)
2 1075MB 500GB 499GB primary ext4
(parted)
Leider fehlt in der HDMU Version auch der Shell Befehl "free" um sich die Speicheraufteilung anzusehen.
Ersatzweise kann man sich aber auch den Swap mit
# < /proc/meminfo grep Swap ansehen.
SwapCached: 0 kB
SwapTotal: 1048572 kB
SwapFree: 1048572 kB
Ein Swap mit 250Mb bis 500Mb hätte es vermutlich auch getan, Ich gebe meinen Systemen aber grundsätzlich immer 1-2x des Hauptspeichers, dies entspricht dem Standard aller Linux Distributionen, die ich so kenne. Nebenbei... Swap auf USB ist so ziemlich das ineffizienteste was es gibt... denn USB2 kann nur 12 Megabit/s max., ein Bruchteil von dem was eine SATA Platte kann. So ein USB Stick ist einfach nicht dafür ausgelegt.
Will man eine bereits eingerichtete Platte neu einrichten, so muss man evtl. mit
# umount /dev/sdaX und
# swapoff alle gemounteten partitionen mehrfach unmounten da man sonst von parted und sfdisk Fehler gemeldet bekommt. Der Automounter hat dann dazwischen gehauen...
Evtl. müsste man den Automounter auch abschalten können... ich habs ohne weitere Tricks hinbekommen.
Das Parted Plugin aus den Extensions kann übrigends _kein_ Disklabel bzw. Partitionstabelle ... und in der Folge evtl, auch keine Partitionen anlegen... wenn man das Label jedoch händisch erstellt hat, könnte man das Plugin evtl. nutzen. Aber auch da kann einem das Problem mit dem Automounter treffen.
Das Plugin "Swap Manager" wie es im Openmips existiert, habe ich unter HDMU leider nirgends gefunden, es erzeugt jedoch nur ein Swapfile auf der /media/hdd bzw. /dev/sda1 ... und keine vollwertige Swap Partition. Aber auch sowas lässt sich recht einfach auf der Konsole einrichten.
So z.B. :
# dd if=/dev/zero of=/hdd/swapfile bs=1M count=512
# chmod 600 /hdd/swapfile
# mkswap /hdd/swapfile
# swapon /hdd/swapfileträgt man es noch in die /etc/fstab ein:
/hdd/swapfile none swap defaults 0 0
wird es evtl. auch nach dem reboot gemountet. Dazu muss allerdings vorher auch die hdd gemountet werden.
Keine Ahnung ob es da Laufzeitprobleme beim mounten gibt. Zur Not halt das Swapfile durch automount mit hdd mounten lassen :)
Mit
# swapoff -a
# rm -f /hdd/swapfile
schaltet man die Spielerei wieder aus. Ich rate eher zur Swap Partition.
Es ist jedoch zu bedenken, Swapfiles und Swappartitionen können dazu führen, das Platten nicht mehr in den Energiesparmodus kommen.
EDIT/NACHTRAG:
Wer ein sehr schnelles NAS und ein Gigabit Netzwerk sein Eigen nennt, könnte auch versuchen das Swapfile per NFS/CIFS auf das NAS auszulagern.
Bei mir nutze ich WLAN - da ist sowas natürlich schon garnicht nicht empfehlenswert obwohl es schon ca. 20 mal schneller als USB wäre. Auch hier gilt zudem 1. das gesagte zum Thema verzögern des Zeitpunkt / Abhängigkeiten des Mountens - das Netzwerk muss voll initialisiert sein bevor man das Swap auf dem NAS einschaltet und 2. das gesagte zum Thema Energiesparrmodus im NAS. Wirklich Sinn macht das also nicht, ich habs auch noch nicht ausprobiert und kann nicht sagen ob das funktioniert. Dann eher ESATA.
Eine ESATA Platte eignet sich auch als Moviepartition bzw. Swappartition, eine externe USB Platte wegen dem niedrigen Datendurchsatz am USB Port (siehe USB Stick) hingegen nicht. Noch besser wäre theoretisch die Swap Partition und die Moviepartition mit intern/esata auf 2 Platten zu verteilen, die Vorteile dieser Fummelei dürften aber absolut marginal sein und lohnen den Aufwand nicht.
Man könnte es genau ausmessen aber das Paket hdparm gibts in der HDMU leider nicht und Vergleichsmessungen mit dd ... da bin ich gerade nicht motiviert genug zu.
Gruß
Anm. : Anleitung darf gern verschoben/verlinkt werden)
Ich hatte beim Einrichten meiner Platte im Gigablue+ (nachträglich eingebaut) doch einige Probleme.
Als HDMU Newbie, aber alter Linux Hase hatte ich gewisse Erwartungen an das MAT Admin Tool, leider funktioniert das Tool bei mir nicht wie gewünscht.
(anscheinend schlagen Aktionen z.B. fehl weil der Automounter versucht halb eingerichtete Platte zu mounten - es ist jedenfalls reproduzierbar)
Also habe ich mich auf die Suche im Forum nach Anleitungen gemacht, die zeigen wie man sowas über die Konsole einrichtet.
Dabei fand ich haufenweise halbfertige Anleitungen, die sich auf das nicht vorhandene fdisk bezogen oder den Vorgang nicht komplett beschreiben.
Daher eine Anleitung von mir.
Gewünscht war eine Swap Partition am Anfang der Platte mit 1GB Ram und eine Movie-Datenpartiton für den Rest.
Platte anklemmen, booten, per putty/ssh anmelden mit root,HDMU
Dann:
# parted /dev/sda
Dort eintippen:
mklabel msdos
Dies initialisiert eine Partitionstabelle. Verlassen von Parted mit
quit
Dann startet man:
# sfdisk /dev/sda
Mit den Zeilen:
,1G,S
,,L
write
legt man erst die Swap mit 1 GB an, dann den Rest für die Linux Partition, und schreibt die Daten auf Platte.
Will man 2 weitere Partitionen a 100GB, gibt man 2 mal ,100G,L an.. und dann ,,L für den Rest. So als Beispiel.
Mit parted /dev/sda und dem Befehl print kann man sich seine Partitionstabelle auch ansehen.
Nun werden mit:
# mkswap -L SWAPPART /dev/sda1
und
# mkfs.ext4 -L RECORD /dev/sda2
beide Partitionen formatiert und benannt. Ohne die besagten Namen tauchen die Partitionen als USB Disk /media/usb auf bzw. werden nicht als Swap gemountet. Mit dem Befehl
# tune2fs -L FOOBAR /dev/sdaX könnte man eine Partition auch wieder nach FOOBAR umbenennen und damit verhindern, das sie beim nächsten boot gemountet wird. Damit kann man seine Moviepartition ohne Datenverlust einfach auswechseln. Ist hier nicht gewünscht, daher das nur nebenbei.
Nun Box rebooten und erneut mit putty/ssh wie oben anmelden. Mit einem abschließendem
# mkdir /hdd/movie
ist die Einrichtung abgeschlossen. Das Ergebnis schaut nun z.b. so aus:
# parted /dev/sda
GNU Parted 3.1
Using /dev/sda
Welcome to GNU Parted! Type 'help' to view a list of commands.
(parted) print
Model: ATA TOSHIBA MQ01ABD0 (scsi)
Disk /dev/sda: 500GB
Sector size (logical/physical): 512B/4096B
Partition Table: msdos
Disk Flags:
Number Start End Size Type File system Flags
1 1049kB 1075MB 1074MB primary linux-swap(v1)
2 1075MB 500GB 499GB primary ext4
(parted)
Leider fehlt in der HDMU Version auch der Shell Befehl "free" um sich die Speicheraufteilung anzusehen.
Ersatzweise kann man sich aber auch den Swap mit
# < /proc/meminfo grep Swap ansehen.
SwapCached: 0 kB
SwapTotal: 1048572 kB
SwapFree: 1048572 kB
Ein Swap mit 250Mb bis 500Mb hätte es vermutlich auch getan, Ich gebe meinen Systemen aber grundsätzlich immer 1-2x des Hauptspeichers, dies entspricht dem Standard aller Linux Distributionen, die ich so kenne. Nebenbei... Swap auf USB ist so ziemlich das ineffizienteste was es gibt... denn USB2 kann nur 12 Megabit/s max., ein Bruchteil von dem was eine SATA Platte kann. So ein USB Stick ist einfach nicht dafür ausgelegt.
Will man eine bereits eingerichtete Platte neu einrichten, so muss man evtl. mit
# umount /dev/sdaX und
# swapoff alle gemounteten partitionen mehrfach unmounten da man sonst von parted und sfdisk Fehler gemeldet bekommt. Der Automounter hat dann dazwischen gehauen...
Evtl. müsste man den Automounter auch abschalten können... ich habs ohne weitere Tricks hinbekommen.
Das Parted Plugin aus den Extensions kann übrigends _kein_ Disklabel bzw. Partitionstabelle ... und in der Folge evtl, auch keine Partitionen anlegen... wenn man das Label jedoch händisch erstellt hat, könnte man das Plugin evtl. nutzen. Aber auch da kann einem das Problem mit dem Automounter treffen.
Das Plugin "Swap Manager" wie es im Openmips existiert, habe ich unter HDMU leider nirgends gefunden, es erzeugt jedoch nur ein Swapfile auf der /media/hdd bzw. /dev/sda1 ... und keine vollwertige Swap Partition. Aber auch sowas lässt sich recht einfach auf der Konsole einrichten.
So z.B. :
# dd if=/dev/zero of=/hdd/swapfile bs=1M count=512
# chmod 600 /hdd/swapfile
# mkswap /hdd/swapfile
# swapon /hdd/swapfileträgt man es noch in die /etc/fstab ein:
/hdd/swapfile none swap defaults 0 0
wird es evtl. auch nach dem reboot gemountet. Dazu muss allerdings vorher auch die hdd gemountet werden.
Keine Ahnung ob es da Laufzeitprobleme beim mounten gibt. Zur Not halt das Swapfile durch automount mit hdd mounten lassen :)
Mit
# swapoff -a
# rm -f /hdd/swapfile
schaltet man die Spielerei wieder aus. Ich rate eher zur Swap Partition.
Es ist jedoch zu bedenken, Swapfiles und Swappartitionen können dazu führen, das Platten nicht mehr in den Energiesparmodus kommen.
EDIT/NACHTRAG:
Wer ein sehr schnelles NAS und ein Gigabit Netzwerk sein Eigen nennt, könnte auch versuchen das Swapfile per NFS/CIFS auf das NAS auszulagern.
Bei mir nutze ich WLAN - da ist sowas natürlich schon garnicht nicht empfehlenswert obwohl es schon ca. 20 mal schneller als USB wäre. Auch hier gilt zudem 1. das gesagte zum Thema verzögern des Zeitpunkt / Abhängigkeiten des Mountens - das Netzwerk muss voll initialisiert sein bevor man das Swap auf dem NAS einschaltet und 2. das gesagte zum Thema Energiesparrmodus im NAS. Wirklich Sinn macht das also nicht, ich habs auch noch nicht ausprobiert und kann nicht sagen ob das funktioniert. Dann eher ESATA.
Eine ESATA Platte eignet sich auch als Moviepartition bzw. Swappartition, eine externe USB Platte wegen dem niedrigen Datendurchsatz am USB Port (siehe USB Stick) hingegen nicht. Noch besser wäre theoretisch die Swap Partition und die Moviepartition mit intern/esata auf 2 Platten zu verteilen, die Vorteile dieser Fummelei dürften aber absolut marginal sein und lohnen den Aufwand nicht.
Man könnte es genau ausmessen aber das Paket hdparm gibts in der HDMU leider nicht und Vergleichsmessungen mit dd ... da bin ich gerade nicht motiviert genug zu.
Gruß
Anm. : Anleitung darf gern verschoben/verlinkt werden)